Das Ungesehene

Fotografie

Das fotografische Triptychon »Das Ungesehene« von d.thign beschäftigt sich mit der Wahrnehmung des Bekannten, welches zugegen aber in seiner Gesamtheit nicht sichtbar ist. Durch momenthafte Veränderungen tritt eine Verfälschung der gewohnten Ausblicke und Einsichten statt.

Drei Landschaftsbilder zeigen die alltäglichen Aussicht des Künstlers aus dem Fenster. Dennoch fehlt etwas. Nebel zieht vorbei und verdeckt große Teile des gewohnten Anblicks. Es entsteht eine momenthafte, partielle Gesamtansicht. Es bleibt im Unklaren, wo diese Motive entstanden sind, ob sie zur gleichen Zeit aufgenommen worden und in der richtigen Reihenfolge montiert sind.

Das verdeckt Unsichtbare lässt eine genau Überprüfung nur bedingt zu. Durch Verstecken wird ein neuer Fokus auf das noch Sichtbare gelenkt. Weniger Merkmale müssen zur Identifizierung des Bekannten ausreichen. Was vorher im Überfluss vorhanden war, wird vermisst und – unter der Prämisse des Mangels – zum alleinigen Identifikationsstifter.