In der Stille des Lichts

»Denn vom Lichte kommt das Licht.«

Quelle: Georges Prosper Remi alias Hergé, Tim und Struppi, Das Geheimnis der Einhorn, Carlsen; Auflage: 01 (22. April 1998)

Ohne Licht keine Wahrnehmung. Ohne Wahrnehmung keine Erkenntnis. Ohne Erkenntnis kein Fortschritt.

Uns fehlt kein Licht. Vielmehr gibt es zu viel Licht. Wir sind verwöhnt. Wir sind das Licht zu sehr gewohnt. Alles leuchtet. Alles will gesehen werden. Alles schreit nach Aufmerksamkeit, nach Gleichberechtigung. Wenn alles erleuchtet ist, ist die Erkenntnis ohne Schatten flach.

Wir brauchen Schatten. Wir brauchen Dunkelheit. Wir brauchen Kontrast. Wir brauchen keine gleichmäßige Ausleuchtung. Sie schadet uns. Vor lauter Licht fehlt uns der fokussierte Blick. Uns entgehen die Details und der Sinn für Differenzierung. Wir können nicht mehr unterscheiden. Die Spannung fehlt. Wir sehen und spüren doch nichts.

So lasst uns hinaus in die Dunkelheit gehen, um Lichtstrahlen wieder einzeln zu jagen …